Tactical Pens

Tactical Pens bilden zusammen mit dem Kubotan eine Gruppe von kleinen, aber sehr effektiven Handwaffen. Den Tactical Pen kann man als Weiterentwicklung des Kubotan betrachten, der nach Jahren der Optimierung perfektioniert wurde. In diesem Artikel werden u.a. Themen wie die Nutzung, die relevante Rechtslage und Tipps beim Kauf durchleuchtet.

Was sind Tactical Pens?

Tactical Pens sind Kugelschreiber, die im Kampf als Waffe eingesetzt werden können. Vor allem eignen Sie sich als Selbstverteidigungswaffe. Die kleinen Helfer sind für die meisten Angreifer unsichtbar, doch ein geschultes Auge erkennt in den Kugelschreibern die Waffe, mit der man schnell erheblichen Schaden anrichten kann. Ein immenser Vorteil, der insbesondere bei Ausflügen oder Reisen (wo ein Kubotan zu auffällig wäre) nützlich wird.

Ausgangslage für die Erfindung des Tactical Pen ist das Kubotan: ein kurzer, harter Metallstab, der als Druckpunktverstärker genutzt wird. Dieser wurde im Jahre 1972 vom Japaner Sōke Takayuki Kubota als Marke eingetragen. Zu Beginn wurde das Kubotan für die weiblichen Mitglieder des Los Angeles Police Department entwickelt, doch nach einiger Zeit wurden auch Privatpersonen auf die handliche Waffe aufmerksam. Nach einiger Zeit kam man dann auf die Idee, das effektive Kubotan mit einem praktischen Kugelschreiber zu kombinieren, da beim Kubotan ohnehin noch genug Platz für eine Miene vorhanden war. So entstanden infolgedessen die Tactical Pens, die bis heute noch weitaus mehr Funktionen hinzugewonnen haben.

An einem Ende befindet sich meist die Schreibspitze, an der anderen die sog. “Combat Spitze”, die aus Aluminium und anderen stabilen Metallen besteht. In neueren Modellen ist sogar ein Gummi Aufsatz zur Bedienung von Touchscreens vorhanden. Genauso kann es sein, dass die Combat Spitze mit Rillen ausgestattet ist, um nach einem Schlag Hautpartikel (und somit die DNA des Angreifers) einzufangen. Rillengriffe sorgen für die Ergonomität und verhindern das Verrutschen im Kampf oder beim Schreiben.

Doch nicht nur als Waffe oder Kugelschreiber sind Tactical Pens zu gebrauchen: auch bei Unfällen bietet sich die Möglichkeit, ein Tactical Pen als lebensrettendes Werkzeug (z.B. als Glasbrecher) zu benutzen. All die nützlichen Funktionen werden in einem kleinen Kugelschreiber gebündelt, der obendrein noch in die Hosentasche passt.

Schreiben lässt sich mit einem Tactical Pen auch.

Wie benutzt man ein Tactical Pen?

Tactical Pens werden als Druckpunktverstärker benutzt. Das heißt, dass man mit wenig Input eine große Menge an Output erhält. Dieser Output ist in diesem Falle der zugefügte Schmerz, der bei gezielter Anwendung hervorgerufen wird. Fängt der Kampf erst einmal an, so wird ein Tactical Pen in der Handinnenfläche gelegt und von den Fingern festgehalten. Der Daumen liegt oben auf dem Kopf, um die Druckkraft zu maximieren.

Daraus lässt sich schließen, dass Tactical Pens für Hiebe und Stöße geeignet sind. Die Ausführungen zielen auf Schwachstellen des Angreifers, wie z.B. Handgelenke, Hals, Schulter, das hintere Knie sowie weitere Körperstellen, an denen nur wenig Körpermasse zum Schutz der Nerven vorhanden ist. Dadurch, dass man “nur” die richtigen Punkte treffen muss (und dabei nicht viel Kraft angewendet wird), sind Tactical Pens (und Kubotan) bei Frauen sehr beliebt. Doch es ist Vorsicht geboten, denn mit Tactical Pens kann erheblicher Schaden zugefügt werden (besonders bei Schlägen ins Gesicht). Es besteht eine klare Linie zwischen Notwehr und Körperverletzung, und mit einer solchen Waffe kann diese Grenze schnell übertreten werden.

Für den effektiven Selbstschutz ist wichtig, dass die Ausführungen schnell, sauber und gezielt vonstatten gehen. Ohne Training und starke Nerven kann auch der teuerste Pen keine Sicherheit bieten. Zu diesem Zwecke empfehlen sich Kampfkünste, in denen Meditation und innere Ruhe eine zentrale Rolle spielen. Das lehrt zwar nicht direkt den Umgang mit Tactical Pens, stärkt aber den Geist und hilft dabei, im Kampf konzentriert zu bleiben. Immerhin könnte das eigene Leben davon abhängen, weswegen man sich keine Fehler aufgrund von zu hohem Adrenalinspiegel leisten kann.

Wie ist die Rechtslage?

Genauso wie beim Kubotan kann man Tactical Pens in Deutschland legal kaufen und tragen. Normalerweise können diese auch als Handgepäck im Flugzeug oder bei öffentlichen Veranstaltungen (z.B. Konzerte, Demonstrationen) mitgenommen werden. Es handelt sich im abstrakten Sinne ja auch “nur” um ein Stück Metall mit verhärteter Spitze, was auf viele andere Alltagsgegenstände auch zutrifft.

Doch in Zeiten von Terrorismus und aggressiven Rechten kann es passieren, dass man Tactical Pens im Gepäck verstauen oder ganz zu Hause lassen muss. Die Erfahrung zeigt, dass Tactical Pens in Form von Schlüsselanhänger seltener konfisziert werden, was wahrscheinlich auf den verharmlosenden Schlüsselbund zurückzuführen ist.

In der Schweiz stehen Kubotans auf der Liste der verbotenen Waffen und sind daher verboten. Man könnte daher meinen, dass auch Tactical Pens dieser Regelung unterliegen, jedoch ist darüber nicht viel bekannt. Da das Schweizer Armeetaschenmesser nicht illegal ist, wird ein Tactical Pen mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht beschlagnahmt werden.

Besonders als Schlüsselanhänger werden sie nicht sonderlich auffallen oder als “potenzielle Gefahr” betrachtet werden. Trotzdem sollte man professionellen Rat bei einem Fachhändler aufsuchen.

In Österreich ist die Rechtslage ähnlich ungenau wie in der Schweiz. Hier sind Kubotans nämlich legal und zählen nicht zu den Hieb- und Stoßwaffen. Auf Tactical Pens als solche wird im Gesetzestext aber nicht eingegangen. Auch hier wird angenommen (vielleicht noch mehr als in der Schweiz), dass laut Gesetz keine Gefahr von Tactical Pens ausgeht. Vorsichtshalber sollte auch hier ein Experte aufgesucht werden.

Tactical Pens kaufen – worauf ist zu achten?

Ein Tactical Pen wird nicht einfach so gekauft, ohne vorher auf wichtige Details geschaut zu haben. Ein Tactical Pen soll nämlich die eigene Sicherheit gewährleisten können. Den richtigen Pen zu finden überlässt man daher lieber nicht dem Zufall.

Wie beim Kubotan ist Ergonomität ein essentielles Kriterium für die richtige Nutzung im Kampf. Trotz wuchtiger Schläge müssen Tactical Pens fest in der Hand liegen, auch ohne viel Kraft für das Festhalten nutzen zu müssen.

Genauso wichtig ist eine gute Verarbeitung des Metalls. Fehler bei der Herstellung sind ein no-go und können bei Missachtung lebensgefährlich werden. Glücklicherweise muss man keine Spitzenpreise bezahlen, um hier auf der sicheren Seite zu stehen: bereits ab 20 Euro kann man mit hochqualitativem Metall (wie Aluminium) rechnen.

Wem dazu noch wichtig ist, dass man mit dem Pen sauber und präzise schreiben kann, der sollte einen Blick auf die Kugelschreiber Mienen von Fisher Space werfen. Diese sind bekannt für ihr flüssiges Schreibgefühl und ihre Langlebigkeit. Neben Space Fisher sind auch Marken wie CAMTOA, Smith &  Wesson oder CRKT Vorzeigemarken für gute Pens geworden.

Desweiteren gibt es noch ausgefallenere Modelle wie z.B. den Fisher Space Pen, der unter Wasser und sogar im Weltall (!) schreiben kann. Seit den 60er Jahren wird dieser Pen von der NASA in Weltraummissionen erfolgreich eingesetzt. Eine spezielle Tintenpatrone, die ständig unter Druck steht, kreiert ihre eigene “Schwerkraft”, die die Tinte aufs Blatt presst. Auch das Militär hat Tactical Pens für sich entdeckt und gibt Soldaten stets ein Exemplar mit auf Missionen.

Ebenso einzigartig sind Pens, die eine integrierte LED Lampe oder einen universalen Handschellenschlüssel besitzen. All diese Zusatzfunktionen sind natürlich nicht notwendig für die eigene Sicherheit, sondern bieten nützliche Zusatzfunktionen für den Alltag.

Tactical Pens im Online Shop kaufen

Das Internet (z.B. auf Amazon) bietet Massenware schon ab 10 Euro an, doch auch für Liebhaber und Sammler finden sich feine Exemplare (wie den edlen Embassy Tactical Pen) zum Ergänzen des eigenen Repertoires. Grundsätzlich spricht nichts gegen den Kauf eines Tactical Pens im Internet, wo es doch hier bessere Preise und eine größere Auswahl gibt. Hinzu kommt, dass der Kauf bequemer und schneller vonstattengeht als im selten verfügbaren Fachhandel.

Jedoch birgt das Internet auch Gefahren in Bezug auf Tactical Pens. Einer der Nachteile besteht darin, dass man nicht sicher ist, ob der Tactical Pen richtig in der Hand liegt und einen ergonomischen Griff besitzt. Wie oben erwähnt kann dadurch keine Effektivität mehr garantiert werden. Trotz richtiger Ausführung ist nicht mehr sicher, dass der Pen seinen Zweck erfüllt.

Tactical Pens beim Händler kaufen

Der Fachhändler bietet das, was im Internet leider oft fehlt: professionelle Beratung. Wer sich unsicher bei der Auswahl ist oder nicht weiß, ob eine solche Waffe überhaupt das Richtige sind, der kann sich im Shop auf fachkundige Verkäufer verlassen. Es bleibt an dieser Stelle anzumerken, dass Verkäufer den Verkauf des Produkts vor Augen behalten, weswegen im Optimalfall mehrere Händler aufgesucht werden sollten. Der Preis ist im Vergleich auch höher, ganz zu schweigen von den Fahrtkosten und der Zeit, die man noch investieren muss.

Alternativen zum Tactical Pen

Wer sich eine sekundäre Waffe besorgen möchte (vllt. auch zum Fernkampf), der kann auf das beliebte Pfefferspray zurückgreifen. Der Klassiker unter den Verteidigungswaffen ist bei Frauen beliebt und erfordert einen geringen Trainingsaufwand. Gute Sprays bieten eine hohe Reichweite und einen großen Sprühradius, der garantiert jeden getroffenen Angreifer in die Flucht schlägt. Kombiniert bieten Tactical Pen/Kubotan und Pfefferspray eine gute Mischung aus Nah- und Fernkampf.

Zusammenfassung

Tactical Pens sind für Geschäftsmänner und andere Reisende der ideale Begleiter, der neben Sicherheit auch andere nützliche Funktionen beinhalten kann. Der wohl größte Vorteil liegt darin, dass man die Pens immer griffbereit hat und überall in der Öffentlichkeit mitnehmen darf. Dieser entscheidende Faktor ist der Grund dafür, dass der Tactical Pen zu den Bestsellern der Verteidigungswaffen gehört.